Friedrichshafen. Als klassisch ausgebildeter
Pianist geht Kai Schumacher ungewöhnliche Wege: Neben seinen Auftritten als
Solist mit Orchester und Kammermusiker versucht er, auf innovative Weise
klassische und zeitgenössische Klaviermusik mit Rockmusik und Elektroklängen zu
kombinieren. Am Donnerstag, 26. Februar, konzertiert er mit seinem aktuellen
Album „Transcriptions“ sowie Werken des amerikanischen Komponisten George Crumb
an der Zeppelin Universität (ZU). Beginn des vom ZU-artsprogram ausgerichteten
Klavierabends ist um 19.15 Uhr auf dem Campus am Seemooser Horn.
Gibt ein Konzert an der ZU:
Der Pianist Kai Schumacher.
(Foto: Bonny Cölfen)
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Kai Schumacher, geboren 1979 in Baden-Baden,
erhielt seine erste musikalische Ausbildung an der Musikschule seiner Heimatstadt.
Dort debütierte er als 15-Jähriger mit der Philharmonie Baden-Baden und dem 2.
Klavierkonzert von Dmitri Schostakowitsch. Nach dem Abitur nahm Schumacher an
der Folkwang Universität der Künste in Essen ein Diplom-Studium in
künstlerischer Instrumentalausbildung auf, wo er 2007 mit dem 2. Förderpreis
für junge Musiker der Köhler-Osbahr-Stiftung sowie im Rahmen der
Folkwang-Preise mit dem Sonderpreis zur Förderung junger Pianisten geehrt
wurde. Zwei Jahre später legte er sein Konzertexamen mit Auszeichnung ab,
weitere musikalische Einflüsse erhielt er darüber hinaus durch privaten
Unterricht beim renommierten amerikanischen Pianisten und Produzenten Guy
Livingston.
Ein Schwerpunkt in Kai
Schumachers Solo-Repertoire liegt auf zeitgenössischer amerikanischer
Klaviermusik. Im Rahmen von Projekten arbeitet er dabei auch eng mit
zahlreichen Komponisten der jüngeren Generation zusammen. Darüber hinaus
konzertiert Schumacher regelmäßig als Solist mit Orchestern wie den Bergischen Symphonikern,
der Rheinischen Philharmonie Koblenz und der Philharmonie Baden-Baden. Doch er
beschränkt sich nicht nur auf konventionelle klassische Musik: In Kooperationen
mit den Duisburger Philharmonikern, SWR2 oder Villa Musica Rheinland-Pfalz
erprobt er neue Formen der Konzertpräsentation, mixt klassische und
zeitgenössische Klaviermusik mit Rockmusik und Elektroklängen und verwischt so
die Grenzen von klassischer Avantgarde und Popkultur.
Auf seinem aktuellen Album „Transcriptions“ begibt
sich Kai Schumacher auf eine persönliche Zeitreise durch die 1990er Jahre und
schreibt Songs von Bands wie „Rage Against the Machine“, „Nirvana“ oder „The
Prodigy“ für sein Instrument um. Bei seinen Konzerten wird der Konzertflügel
mal zum vier Quadratmeter großen Klangungeheuer, mechanischen Effektgerät oder
präparierten Schlagzeug. Dennoch setzt er nicht auf Showeffekte, sondern
schafft es vielmehr, durch Kreativität und Experimentierfreude scheinbar
Unvereinbares zu vereinen. Neben Stücken aus seinem Album wird Kai Schumacher
an der ZU auch Werke von George Crumbs „A Little Midnight Music“ präsentieren.
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Sebastian Paul
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